Jugendliche entdecken traditionelles Handwerk
Unter der Anleitung von Schreiner:innen der Firma Holzgestaltung Rieker aus Rosengarten setzten Kinder und Jugendliche mit einfachen Werkzeugen überlieferte Handwerkstechniken ein und stellten zum Beispiel Holzschindeln her. Durch die Einbindung der Kinder und der Jugendlichen in den Planungs- und Herstellungsprozess erfuhren sie eine starke Selbstwirksamkeit.
Hergestellt wurden eine drei Meter hohe Pilzskulptur, die als attraktiver Treffpunkt, Unterstand und Sitzgelegenheit dient, und etliche, sehr einzigartige Sitzbänke. Alles wurde aus lokalem, langlebigem Hartholz hergestellt.
„Mich hat beeindruckt, wie selbst Kinder mit unendlicher Ausdauer die vielen hundert Schindeln gespalten haben, mit denen dann der große Sitzpilz gedeckt wurde“, so Petra Ehrler, Leiterin des Projekts Brettachhöhe.
„Jetzt kann ich endlich mein eigenes Haus bauen“, jubelte einer der Achtjährigen fröhlich, während er im kalten Dauerregen Schindeln spaltete.
Jugendliche, die mehr Kraft hatten, bearbeiteten an einer anderen Stelle Holzbretter mit dem Ziehmesser auf dem Schnitzbock und schnitzten unterschiedliche Formen und Strukturen, um den Werkstücken eine individuelle Ästhetik zu verleihen.
In drei Tagen Handarbeit mit traditionellen Handwerkstechniken und altem Handwerkszeug lernten die Teilnehmer:innen, dass sie schöne und nützliche Gegenstände auch ohne großen Maschinenpark herstellen können.
Die Weckelweiler Gemeinschaften bedanken sich herzlich bei der Dr.-Hans-Joachim-Lenz-Stiftung aus Mainz. Denn das Projekt konnte nur durch eine großzügige finanzielle Förderung durch die Stiftung ermöglicht werden.
Info: Pilze erfüllen wichtige Funktionen in einem Ökosystem wie dem Wald. Sie zersetzen zum Beispiel totes organisches Material, wie Holz, Laub oder Nadelstreu und halten so den Nährstoffkreislauf in Gang. Dies tun sie meist im Verborgenen. Mit der Pilzskulptur soll den Pilzen auf der Brettachhöhe sichtbare Anerkennung gezollt werden.