Heilerziehungspflege

Als Mensch gefragt

Wir bieten jährlich zum 1. September eine praxisintegrierte Ausbildung (PiA) in der Heilerziehungspflege (HEP) an. Heilerziehungspfleger:innen unterstützen Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag und an ihrem Arbeitsplatz. Sie sorgen mit medizinischem Fachwissen dafür, dass die Menschen gesund bleiben und mit heilpädagogischem Fachwissen dafür, dass sie ihr Leben bestmöglich gestalten können. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Sie besteht aus Praxis, Theorie und künstlerischem Unterricht. Sowohl die Schule als auch die Praxisstellen befinden sich in den Weckelweiler Gemeinschaften. Bei Bedarf erhalten Auszubildende von uns eine Unterkunft. Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an den TVöD.

Praxis, Theorie & Kunst
Unterkunft bei Bedarf
Vergütung an TVöD angelehnt
Interkulturelle Kurse

Wichtiges zur HEP-Ausbildung in Weckelweiler

Unsere Ausbildung umfasst alles, was zur staatlichen Anerkennung als Heilerziehungspfleger:in und zur Qualifikation in der anthroposophischen Sozialtherapie führt. Neben dem sehr vielfältigen Erwerb von Fachkompetenzen in der Heilerziehungspflege fördern wir die persönliche Entwicklung unserer Auszubildenden. Wer Interesse an einer HEP-Ausbildung an unserer Fachschule für Heilerziehungspflege in Weckelweiler hat, sollte Freude am Umgang mit Menschen aller Altersstufen und an der gemeinsamen Arbeit im Team mitbringen. Im Alltag und besonders in Konfliktsituationen sind Geduld und Belastbarkeit gefragt. Des Weiteren sollte ein Interesse an einer kreativen Tätigkeit, an der persönlichen Weiterentwicklung und am anthroposophischen Menschenbild vorhanden sein.

Voraussetzungen

Formale Voraussetzungen für unsere Heilerziehungspflege-Ausbildung in Weckelweiler sind ein mittlerer Bildungsabschluss, ausreichend deutsche Sprachkenntnisse und ein Mindestalter von 18 Jahren. Zudem muss vor der Ausbildung ein Praktikum in einer Einrichtung des Sozial- oder Gesundheitswesens unter Anleitung einer Fachkraft absolviert werden oder bereits eine einschlägige Berufsausbildung abgeschlossen sein.

Berufsbild

Heilerziehungspfleger:innen sind Fachkräfte für Teilhabe, Bildung und Pflege. Ihr Aufgabenfeld umfasst Assistenz, Beratung, Begleitung, Pflege und Bildung von Menschen mit Behinderung. Wesentliche Ziele heilerziehungspflegerischen Handelns sind die Sicherung einer sinnerfüllten Lebensgestaltung, die größtmögliche Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie die Entfaltung der Individualität der Menschen mit Behinderung.

Triale Methode

Eine Besonderheit unserer Ausbildung ist die Verknüpfung von Theorie, Praxis und Kunst in der sogenannten trialen Methode. In der Theorie erlernte Inhalte finden in der Praxis direkt ihre Anwendung. Künstlerische Kurse wie Schauspiel, Eurythmie, Musik, Sprachgestaltung, Malen, Plastizieren und Bothmer-Gymnastik bilden Vertrauen in die eigene Kreativität. Auf diese Weise unterstützt die triale Methode Lehr- und Lernprozesse im Erwachsenenalter.

Praxisstellen

Wir haben verschiedene Praxisstellen innerhalb unserer Einrichtung an mehreren Standorten im Landkreis Schwäbisch Hall, wie dem Hauptort Weckelweiler, Kirchberg an der Jagst, Gerabronn, die Brettachhöhe und Bügenstegen. Einsatzstellen sind Wohnhäuser der besonderen Wohnformen, das ambulant betreute Wohnen, vielfältige Werkstätten sowie die Tagesstruktur im Förder- und Betreuungsbereich oder in der Tagesgruppe für Senior:innen.

Fokus

Im Fokus steht die individuelle Entwicklung der Auszubildenden, ihr Erwerb von Fachkompetenzen, die Orientierung an den Menschen mit Behinderung und deren Lebensvorstellungen sowie regelmäßige Gespräche der Auszubildenden mit den Fachkräften in der jeweiligen Praxisstelle und die gemeinsame Erarbeitung von Fortschritten und Zielen.

„Ich lerne hier fürs Leben“

An der praxisintegrierten Ausbildung in der Heilerziehungspflege schätzen unsere Schüler:innen vor allem die Abwechslung, die Vielfalt und die Praxistauglichkeit des Unterrichtsstoffes.

„Jede Schulwoche ist anders. Ich wollte anfangs gar keine Ausbildung in der Heilerziehungspflege machen. Aber nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr habe ich gewusst: Diese Arbeit macht mir Spaß, das könnte mein Beruf werden“, erzählt Ayawa Ida Koumado. Die 27-Jährige ist seit September 2021 Schülerin an unserer Fachschule für Heilerziehungspflege in Weckelweiler. An der Ausbildung schätzt sie die Abwechslung. So wechseln sich Theorie und Praxis regelmäßig ab. „Aber auch jeder Schultag ist anders", sagt sie.

Das gefällt auch Natalie Schulz, die eine Klassenkameradin von Ayawa Ida Koumado ist. „Ich merke, dass ich hier nicht nur für die Ausbildung oder den Abschluss lerne, sondern fürs Leben. In Hauswirtschaft lerne ich beispielsweise gerade Kochen. Alles ist hier sehr alltagsnah aufgebaut“, berichtet die 20-Jährige. Sie lerne hier viel leichter und besser als an der Schule.

„Das Besondere an der Ausbildung ist die triale Methode“, fügt Elke Wagner, Leiterin der Fachschule für Heilerziehungspflege hinzu. „Sie verbindet Theorie, Praxis und Kunst und bietet vielfältige Möglichkeiten, Fachkompetenzen zu erwerben. Außerdem fördert sie die persönliche Entwicklung durch die Kunst, was man jedes Mal sehr eindrucksvoll beim Schauspiel der Schüler:innen am Ende der Ausbildung sehen kann.“

In Weckelweiler gibt es eine jahrzehntelange Tradition, die eigenen Mitarbeiter:innen selbst auszubilden. Damit schafft sich das Sozialunternehmen die Möglichkeit, eine eigene Note in die Ausbildung zu bringen und den Lehrplan immer wieder an aktuelle Herausforderungen und Bedürfnisse anpassen zu können. Wichtig hierfür ist, dass die Fachschule für Heilerziehungspflege gut in die Unternehmensstrukturen integriert ist.

„Wir haben kleine und auch internationale Lerngruppen, denn unsere Schüler:innen kommen aus der ganzen Welt. In Weckelweiler geht es daher sprichwörtlich immer um die Begegnung mit unterschiedlichsten Menschen – auch an unserer Schule“, so die Schulleiterin.