Wie kann ich in den Weckelweiler Gemeinschaften aufgenommen werden?
Bin ich für die Weckelweiler Gemeinschaften geeignet?
Was sind die Voraussetzungen für eine Aufnahme?
Was muss ich tun, um aufgenommen zu werden?
Wie läuft die Aufnahme ab?
Weckelweiler Gemeinschaften kennenlernen
Voraussetzungen für die Aufnahme in den Weckelweiler Gemeinschaften
Die Aufnahme ist geeignet für Menschen, die durch einen Assistenzbedarf eine Begleitung benötigen.
Die Aufnahme ist geeignet für Menschen, die einen Wohnplatz und einen Arbeitsplatz suchen. Ein Platz im Wohnen bieten wir nur gemeinsam mit einem Arbeitsplatz an. Es ist jedoch auch möglich, einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz bei uns zu bekommen, ohne bei uns zu wohnen.
Unsere Wohn- und Arbeitsangebote richten sich ausschließlich an volljährige Menschen.
Unsere Angebote richten sich hauptsächlich an Menschen mit einer geistigen oder seelischen Behinderung.
Aufnahme im Wohnbereich
Wir bieten in den sogenannten besonderen Wohnformen in verschiedenen Wohngruppen an unterschiedlichen Standorten bedarfsgerechte Betreuungs- und Assistenzleistungen an. Darüber hinaus gibt es das Trainingswohnen und das ambulant betreute Wohnen.
Aufnahme in der Werkstatt
Wir haben ein überdurchschnittlich großes Angebot an Werkstätten mit einem ausgeprägten Handwerks- und Kunsthandwerksbereich. Bei der Auswahl finden wir für alle einen passenden Arbeitsplatz. Es besteht immer die Möglichkeit eines Praktikums in einer anderen Werkstatt oder an einem Außenarbeitsplatz. Die Möglichkeiten sind vielseitig.
Anfrage und Bewerbung
Wer Interesse hat, bei uns zu wohnen oder zu arbeiten, sendet uns bitte ein Bewerbungsschreiben mit aktuellen Berichten und dem ausgefüllten Aufnahmefragebogen zu.
Die Unterlagen können per Post an
Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler e. V.
Heimstraße 10
74592 Kirchberg an der Jagst
oder per E-Mail an nuss@weckelweiler.de geschickt werden.
Gerne kann für eine erste Anfrage auch bei Frau Karin Nuss unter der Nummer 07954 970-176 angerufen werden.
Ablauf
Sind die Unterlagen bei uns eingegangen, wird sie das Aufnahmegremium bearbeiten. Anschließend setzen wir uns mit der Bewerberin oder dem Bewerber in Verbindung.
Wenn es einen passenden freien Platz gibt, laden wir zu einem gemeinsamen Kennenlernen vor Ort ein. Dabei findet ein gemeinsames Gespräch und ein Rundgang durch den Wohn- und Werkstattbereich statt.
Wir bemühen uns um eine zeitnahe Bearbeitung aller Anfragen, bitten jedoch um Verständnis, falls Rückfragen erforderlich sind oder wir weitere Unterlagen anfordern.
„Tobias hat ein wunderbares Zuhause bekommen.“
Tobias (19) hatte bis Juni 2023 bei seinen Eltern gelebt. Tobias ist nun auf der Brettachhöhe zu Hause, einem sehr idyllisch gelegenen Standort der Weckelweiler Gemeinschaften bei Gerabronn. Obwohl er noch sehr jung und sein sprachliches Ausdrucksvermögen sehr begrenzt ist, kam er im Laufe der vergangenen Monate sehr gut in einer Wohngruppe der Besonderen Wohnform an. Von Montag bis Freitag gibt ihm die Tagestruktur unseres Förder- und Betreuungsbereichs Halt und Struktur. Aber wie war der Übergang vom Elternhaus in ein eigenes Leben für die Eltern von Tobias? Seine Mutter blickt mit uns zurück.
Liebe Frau Stähle, Ihr Sohn lebt nun seit rund einem Jahr auf der Brettachhöhe. Woran merken Sie, dass sich Tobias wohlfühlt?
Frau Stähle: Tobias lautiert, spricht nur sehr wenige Worte und zeigt seine Gefühle mit Hilfe von Mimik und Gestik. Mittlerweile kennt er sich auf der Brettachhöhe sehr gut aus, läuft alleine durch die Anlage und von Haus zu Haus. Oft setzt er sich irgendwo dazu, insbesondere, wenn dort gelacht, musiziert oder gesungen wird. Er hat sich mit den Bewohnern und Betreuern angefreundet, strahlt Freude und Zufriedenheit aus und manchmal macht er auch ein Freudentänzchen. Seine gute Laune ist ansteckend! Er freut sich, wenn wir ihn besuchen oder abholen. Und er freut sich genauso, wenn er wieder zurückgebracht wird. Schöner kann es nicht sein! Wir haben ein gutes Gefühl. Tobias fühlt sich einfach wohl!
Erinnern Sie sich noch an den Entscheidungsprozess? Warum haben Sie und Ihr Mann sich für die Weckelweiler Gemeinschaften entschieden?
Wir haben uns einige Jahre lang mit dem Thema rund um Tobias´ Zukunft beschäftigt. Eine Freundin hat uns die Sozialtherapeutischen Gemeinschaften Weckelweiler immer wieder empfohlen. Ihre behinderte Schwester lebt dort seit vielen Jahren. Ich war mit meinem Mann schließlich dort und wir haben an einer Führung teilgenommen. Wir waren von der gepflegten Außenanlage, den vielen Werkstätten, den Wohnhäusern und den äußerst netten Bewohnern und Beschäftigten begeistert! Mein Mann hätte Tobias am liebsten gleich angemeldet.
Wie lief denn die Aufnahme konkret ab? Gab es Beratungsgespräche? Gab es ein Probewohnen?
Nach der ersten Führung haben wir eine Bewerbung geschickt und wurden mit Tobias zu einem sehr netten, persönlichen Gespräch eingeladen. Wir bekamen weitere Informationen rund um die Themen FUB, Arbeiten, Wohnen und die verschiedenen Standorte der Gemeinschaften Weckelweiler. Außerdem hatten wir die Möglichkeit mit Tobias einige Werkstätten und Wohnhäuser zu besuchen. Wenig später wurde er zum Probewohnen eingeladen. Es war für alle eine spannende Woche. Und Tobias fand es toll! Wir bekamen in dieser Zeit telefonisch Informationen und einige Fotos von Tobias. Es war deutlich sichtbar, dass er sehr zufrieden und glücklich war! Eine Bewohnerin meinte beim Abholen: „Tobias ist unser Sonnenschein. Den geben wir nicht mehr her.“
Überrascht es Sie nicht auch ein wenig, wie gut Tobias angekommen ist?
Tobias ist ein neugieriger, offener Mensch. Er lässt sich auf neue Situationen ein, ist aber erst mal kritisch. Er mag den Umgang mit Menschen und freut sich, wenn sie auf ihn eingehen. Er ist beliebt, weil er immer gut gelaunt ist. Er ist nicht böse, nicht launisch, nicht laut. Er hat in diesem Jahr in Weckelweiler viel dazu gelernt. Wir entdecken immer wieder Handlungen und Reaktionen an ihm, die für uns neu sind. Er fügt sich dort in die Gemeinschaft ein und hilft mit Unterstützung im FUB und bei leichten Arbeiten im Haus und im Garten. Er sieht, dass alle mithelfen und ist dann auch gerne dabei.
Wie erleben Sie das Umfeld und die Atmosphäre auf der Brettachhöhe?
Die Brettachhöhe ist für uns eine Oase der Ruhe und Entspannung! Rund um die wenigen Häuser gibt es nur Wald, Wiesen und Felder. Es ist ein Ort, an dem man automatisch vom Alltag entschleunigt wird. Natur pur und einfach schön!
Haben Sie Tipps, für Eltern, die vor der gleichen Entscheidung stehen?
Wichtig ist, sich ganz entspannt, aber auf jeden Fall frühzeitig mit dem Thema Zukunft zu beschäftigen! Wir haben uns vor ein paar Jahren schon FUBs, Werkstätten und Wohnhäuser im Umkreis angeschaut, um mal einen Eindruck zu bekommen. Und wir haben uns im Internet, bei Bekannten und bei Therapeuten informiert. Es war kein leichter Schritt für uns, Tobias mit 18 Jahren ausziehen zu lassen. Aber er hat ein wunderbares Zuhause bekommen, er wird vielseitig gefördert und hat so viele Möglichkeiten Dinge zu lernen, die wir ihm gar nicht bieten können. Wir schätzen die gute Kommunikation zu den Betreuern und sind oft überrascht von deren sozialem Engagement, ihren Ideen und ihrem Einsatz. Zu erleben, wie glücklich Tobias ist, lässt alle Zweifel verschwinden. Wir haben alles richtig gemacht!
Herzlichen Dank für das Interview, liebe Frau Stähle.
Wichtig ist, sich ganz entspannt, aber auf jeden Fall frühzeitig mit dem Thema Zukunft zu beschäftigen!
Herr Jakob Meyer
Leitung Aufnahme und Teilhabe
Telefon 07954 970-0
j.meyer@weckelweiler.de
Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler e.V.
Heimstraße 10
74592 Kirchberg/Jagst