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Geschichte der Weckelweiler Gemeinschaften

Als eine der ältesten und größten Einrichtungen der anthroposophischen Sozialtherapie in Deutschland haben die Weckelweiler Gemeinschaften ein gewichtiges Erbe und eine bewegte Geschichte. Gegründet wurde die Organisation 1959. Als Gründer gilt Dr. Wolfgang Feuerstack. Geprägt wurde die Geschichte von stetigem Wachstum, von Mitarbeiter:innen, Bewohner:innen und Angehörigen, von stetiger Anpassung an Gegebenheiten und Möglichkeiten sowie von den vielen erforderlichen Bau- und Umbaumaßnahmen.

Für einen lebendigen Lebens- und Arbeitsort gilt vor allem eines: Alles ist im Fluss. Ständige Veränderungen sind Ausdruck dafür, dass Menschen ihr Leben gemeinsam gestalten. An dieser Stelle haben wir die wichtigsten Meilensteine der Gemeinschaften zusammengestellt. Von Beginn an stand der Mensch als Individuum und als Teil einer Gemeinschaft im Mittelpunkt allen Strebens.

  • 1951 Gründung der Vorgänger-Einrichtung

    Der Landwirt Fritz Strempfer stellt einen Hof in Weckelweiler auf biodynamische Anbauweise um, gründet die Bauernschule Hohenlohe und holt die „Jugendhilfe Land e.V.“ nach Weckelweiler.

  • 1959 Beginn der Weckelweiler Gemeinschaften

    Am 1. April 1959 nehmen Dr. Wolfgang Feuerstack und seine Frau Marion die Arbeit in Weckelweiler auf. Mit ihnen beginnt die sozialtherapeutische Arbeit in dem Hohenloher Bauerndorf bei Kirchberg an der Jagst als Fortsetzung der Arbeit des Vereins „Jugendhilfe Land e.V.“. Betreut werden damals neun Jugendliche aus Berlin. Schritt für Schritt werden neue Formen des Zusammenlebens und -arbeitens entwickelt, die 1964 in die Gründung des „Heilpädagogischen Jugendheim Weckelweiler e.V.“ münden. Es werden 34 Jugendliche betreut.

  • 1969 Gründung Brettachhöhe

    Mit dem Ankauf des „Hubertushofes“ entsteht die Dorfgemeinschaft Brettachhöhe bei Gerabronn, die in den folgenden Jahren weiter wachsen wird. Ein erstes Wohnhaus wird in Kirchberg an der Jagst erworben. Mehr und mehr Werkstattgruppen werden an allen Standorten etabliert.

  • 1971 Heimplätze

    Es stehen bereits 100 „Heimplätze“ in den Weckelweiler Gemeinschaften zur Verfügung.

  • 1974 bis 1978 Gründung Forellenhof und Erweiterung Brettachhöhe

    Der Forellenhof in Bügenstegen wird erworben und erweitert. In Gerabronn entsteht die „Christophorushaus-Wohngemeinschaft“. In Weckelweiler wird eine Kapelle gebaut und der zweite Bauabschnitt des neuen Werkstattgebäudes fertig gestellt. Vom Oberschulamt wird die Genehmigung einer Sonderschule und der Werkstufe (Sonderschule G) erteilt. Auf der Brettachhöhe beginnt eine intensive Bauphase. Vier Wohnhäuser, Werkstätten und ein Heizhaus entstehen.

  • 1979 Gründung der Fachschule für Heilerziehungspflege

    Das "Seminar für Sozialtherapie“ in Weckelweiler wird als Fachschule in freier Trägerschaft gegründet.

  • 1980 Fachwerker:innenausbildung

    Die Fachwerker:innenausbildung in den Berufsfeldern Holz, Farbe, Metall, Garten- und Landschaftspflege kann angeboten werden.

  • 1984 bis 1985 Neubauten

    Mit dem 25-jährigen Jubiläum werden in Weckelweiler verschiedenste Neubauten (Therapiegebäude, vier Wohnhäuser, eine Zimmerei mit Sägewerk sowie Arbeitsräume der Gärtnerei und Gewächshäuser) eingeweiht. 

  • 1993 bis 1994 Wohnanlage Amilshagen

    In Amlishagen wird die Wohnanlage "Ambulant betreutes Wohnen“ eingeweiht.

  • 2001 Tagesgruppe Senior:innen

    Die Tagesgruppe Senior:innen wird im damaligen Lindenhaus auf der Brettachhöhe eingerichtet.

  • 2004 bis 2008 Wohnneubauprojekte in Gerabronn und in Weckelweiler

  • 2009 Erweiterungen in Weckelweiler

    Baubeginn des neuen Werkstattgebäudes im Ort Weckelweiler. Der Glockenturm wird versetzt. Der Berufsbildungsbereich und der Förder- und Betreuungsbereich bekommen einen eigenen Werkstattraum.

  • 2016 Prozess der Konsolidierung und Zentralisierung

    Eine Konsolidierung ist aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen notwendig. Unter anderem wird die Hubertusmühle geschlossen und mehr Wohnraum für das ambulant betreute Wohnen entsteht. Die Zimmerei, die Werkstatt für Dienstleistungen und die Bücherstube werden geschlossen. Die zwei Kerzenwerkstätten werden auf der Brettachhöhe zusammengefasst und die drei Industriemontagewerkstätten werden am Standort Weckelweiler zur Montage- und Verpackungswerkstatt (MoVe) zusammengelegt.

  • 2017 Neue Vereinssatzung

    Eine neue Vereinssatzung mit der Einführung eines Aufsichtsrates und einem von ihm benannten hauptamtlichen Vorstand wird verabschiedet. In der Folge wählen die Mitglieder des Trägervereins erstmalig einen Aufsichtsrat. Die Weckelweiler Gemeinschaften verstehen sich nun als modernes anthroposophisch orientiertes Sozialunternehmen der Eingliederungshilfe.

  • 2021 Einweihung der drei Edelsteinhäuser

    Auf der Brettachhöhe werden drei Wohnhäuser saniert und an die Vorgaben der aktuellen Landesheimbauverordnung angepasst.

  • 2022 Gründung des „Art.The.Fonds.“

    Mit der Gründung des „Art.The.Fonds.“ wird der Kunst-, Kultur- und Therapiebereich innerhalb der Gemeinschaften nach der Konsolidierung neu belebt.

  • 2023 Fertigstellung der Kulturscheune

    Am 23. Juni konnte die Stiftung Weckelweiler Gemeinschaften die neue Kulturscheune an den Trägerverein zur Nutzung übergeben. Neue Veranstaltungsräume stehen zur Verfügung.

  • 2023 Umbau des Handwerkerbauhofs beginnt

    Im ersten Schritt werden Gärtnerei und  MoVe saniert.