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Assistenzleistungen im eigenen Wohn- und Sozialraum (AWS)

Zwei Männer sortieren Blätter in einen Aktenordner

Selbstständig leben

Das Angebot unserer Ambulanten Dienste richtet sich an Menschen mit geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen, die in einem eigenen Wohnraum leben möchten (Einzel- oder Paarwohnung, Wohngemeinschaft oder betreutes Wohnen in einer Familie) und zur selbstständigen Lebensführung einer ambulanten Assistenz bedürfen. Der Assistenzbedarf wird mit jedem Menschen individuell für alle Lebensbereiche ermittelt. Unsere Ambulanten Dienste begleiten rund 90 Menschen mit Assistenzbedarf im Umkreis von circa 30 Kilometern in und rund um Weckelweiler. Teilweise vermieten wir die Wohnungen selbst.

Größtmögliche Selbstständigkeit trotz Assistenzbedarf

Besondere Angebote

Neben individuellen Assistenzleistungen besteht für alle von den Weckelweiler Gemeinschaften begleiteten Menschen die Möglichkeit, an unseren gemeinschaftlichen Angeboten teilzunehmen.

Die Sportgemeinschaft Weckelweiler hat eine Fußballmannschaft und ein Schwimmteam. Außerdem gibt es ein inklusives Tischtennistraining bei der TSG Kirchberg/Jagst. Künstlerische und kulturelle Angebote bieten wir über den Art.The.Fonds. an. So sind Begegnungen außerhalb der Arbeit möglich und es werden neue Kontakte geknüpft.

Auf Wunsch bieten wir begleitete Freizeitaktivitäten, wie ein gemeinsames Kochen oder Ausflüge an. Durch die vielfältigen Persönlichkeiten und Kompetenzen unserer Mitarbeiter:innen und die verschiedenen Wünsche der Menschen mit Assistenzbedarf entsteht immer wieder ein vielfältiges und variierendes Angebot.

"Ich kann nicht meckern"

Alexandra Benner ist ein quirliger Mensch. Sie ist viel unterwegs, liebt Flohmärkte und ist gerne unter Leuten. Rückhalt gibt ihr seit Jahren Andi Karpati-Hoffmann, die sie wöchentlich für ein paar Stunden unterstützt und begleitet.

Zusammen mit ihrem dreifarbigen Kätzchen Pauline lebt Alexandra Benner in ihren eigenen vier Wänden, die sie privat in Kirchberg an der Jagst angemietet hat.

Seit April 2011 arbeitet sie vormittags im Vertrieb der Weckelweiler Gemeinschaften. Bestellte Waren aus den Werkstätten werden hier versandt und Marktstände vorbereitet.

Eigentlich ist sie gelernte Gärtnerin. Ein Unfall und eine chronische Erkrankung lassen eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt oder in unserer Demeter-Gärtnerei allerdings nicht mehr zu.

Zu Hause bekommt sie einmal wöchentlich Besuch von Andi Karpati-Hoffmann, Mitarbeiterin der Ambulanten Dienste der Gemeinschaften. Vor allem am Anfang gab es für die beiden viel zu tun. Denn Alexandra Benner liebt schöne Kleidung und Dinge und sie dekoriert für ihr Leben gern.

Zu viel hatte sich in ihren Zimmern angesammelt und musste sortiert, auf Flohmärkten verkauft oder entsorgt werden. Kein leichter Prozess für die Sammlerin. Der Zuspruch und die Unterstützung von Andi Karpati-Hoffmann waren daher gerade anfangs dringend nötig.

„Langsam habe ich gelernt, nicht alles zu kaufen, was mir gefällt“, sagt sie heute lächelnd. Sie komme jetzt besser mit ihrem Geld klar und auch in Haushaltsdingen habe sie sich viele neue Fähigkeiten angeeignet. So lässt die aufgeräumte Küche zum Beispiel nicht ahnen, dass Alexandra Benner eine leidenschaftliche Köchin ist.

Im Augenblick sehen die gemeinsamen „Verabredungen“ daher völlig anders aus: Arztbesuche, gezielte Einkäufe, Fahrdienste sowie das gemeinsame Erarbeiten von Konflikt- und Problemlösungen bestimmen jetzt die Betreuungszeiten.

Und wenn die beiden einmal nicht miteinander können und es zwischen ihnen Konflikte gibt? „Das kommt eigentlich nicht vor, und falls doch kann ich mich ja an unsere Fachbereichsleitung Frau Kohlrautz wenden.“ Und wenn Frau Karpati-Hoffmann Urlaub hat? „Manchmal kann ich warten, manchmal kommt eine Vertretung. Das sprechen wir ab, auch wer dann vorbeikommt“, erklärt Alexandra Benner. Hier mitbestimmen zu können sei für sie wichtig.

„Gewünscht habe ich es mir nicht, dass ich in Weckelweiler bin, aber ich habe mich angepasst und fühle mich jetzt auch wohl“, meint Alexandra Benner. Eine andere Einrichtung käme für sie nicht in Frage. So scheut sie zum einen weite Fahrtwege, zum anderen passt es einfach für die rege 43-Jährige: „In Weckelweiler arbeiten wir wie auf dem ersten Arbeitsmarkt – nur etwas langsamer. Eine eintönige Arbeit im Sitzen ist nichts für mich.“ Dass sich alles so gut füge, sei vielleicht Zufall. Als der Satz fällt blicken sich Alexander Benner und Andi Karpati-Hoffmann kurz in die Augen und zucken beide mit den Schultern.

„Ich habe im Laufe der Jahre viel gelernt.“

Alexandra Benner

Herr Robin Schlipf
Leitung
Ambulante Dienste

Telefon 07954 970-186
schlipf@weckelweiler.de

Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler e.V.
Heimstraße 10
74592 Kirchberg/Jagst

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