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Sie werden zu Spezialist:innen in ihrer Werkstatt weitergebildet

Stephanie Hunter und Samuel Ottmar begannen kürzlich eine Anlehre in ihrer Werkstattgruppe – der Weberei. Bei der dreijährigen internen beruflichen Weiterbildung für Werkstattbeschäftigte geht es um eine Weiterqualifizierung im eigenen Gewerk, für das sich die Beschäftigten bereits entschieden hatten.

So arbeiteten Stephanie Hunter und Samuel Ottmar schon seit längerer Zeit in der Weberei, als sie die Eigeninitiative ergriffen und für sich beschlossen, eine Anlehre absolvieren zu wollen. Sie gingen gemeinsam auf ihre Werkstattgruppenleiterin Wiebke Rohloff zu und fragten an, ob die Anlehre möglich sei. Wiebke Rohloff stellte sich daraufhin zwei Fragen: „Traue ich mir das zu und traue ich euch das zu?“ Für sie ist es die erste Anlehre als Werkstattgruppenleiterin in Weckelweiler und so musste sie sich erst einmal Gedanken darüber machen, wie eine solche Anlehre ablaufen kann und wie sie in den Arbeitsalltag zu integrieren ist. Sie kam für sich zu dem Entschluss, sich eine Anlehre vorstellen zu können. Wichtig sei für sie jedoch, dass die Werkstattbeschäftigten, die sich für eine Anlehre entscheiden, Durchhaltevermögen mitbringen, mit Fehlern umgehen können, eine hohe Frustrationstoleranz haben und Teamplayer:innen sind. „Das ist bei euch alles vorhanden“, lobte Wiebke Rohloff die beiden. „Wenn ihr Fehler macht, wollt ihr es danach besser machen. Ihr seid verantwortungsbewusst, hilfsbereit und unterstützend. Ich traue euch die Anlehre auf jeden Fall zu“, ergänzte sie.

Werkstattleiter Axel Rudolph holte etwas weiter aus und erklärte, dass es die Anlehre in den Weckelweiler Gemeinschaften schon seit mehr als 35 Jahren gibt. In den letzten Jahren sei die Möglichkeit der Weiterbildung durch eine Anlehre allerdings kaum genutzt worden. „Dann kam Wiebke Rohloff auf mich zu und erzählte mir, dass in der Weberei Interesse besteht“, berichtete Axel Rudolph. Der Werkstattleiter besprach mit Wiebke Rohloff die weiteren Schritte. Wiebke Rohloff entwickelte einen richtigen Lehrplan, womit die Anlehre laut Axel Rudolph eine ganz neue Qualität erreicht. „Diese Bedeutung geht über die Weberei hinaus. Dank eurem Interesse erreicht die Anlehre im gesamten Werkstattbereich eine neue Qualität“, betonte der Werkstattleiter in Richtung Stephanie Hunter und Samuel Ottmar. Gleichzeitig bedankte er sich damit bei Wiebke Rohloff für die Entwicklung des Lehrplans.  

Die Anlehre beinhaltet die Aneignung von vielfältigen Handlungsabfolgen und Produktionsvorgängen, den Erwerb von Kenntnissen über den Bau und die Funktion der Maschinen und Werkzeuge sowie das Erlangen von Sicherheit in der praktischen Handhabung der Maschinen und des Werkzeuges. Im Lehrplan stehen unter anderem Materialkunde, Knotenkunde, der Arbeitsschutz, Bindungslehre sowie Theorie und Planung.

„Wie ihr seht, begebt ihr euch auf einen wirklichen Ausbildungsweg“, wendete Axel Rudolph sich zu Stephanie Hunter und Samuel Ottmar. „Auf diesem Weg seid ihr nicht nur Werkstattbeschäftigte der Weberei, sondern auch Auszubildende im Webereihandwerk. Ich habe eine Hochachtung vor euch und vor dem Handwerk des Webens“, stellte er klar.

Gemeinsam gratulierten Wiebke Rohloff und Axel Rudolph den beiden zu ihrer Entscheidung für die Anlehre. Sie wünschten viel Spaß und viel Erfolg, ehe die Verträge feierlich von allen unterschrieben wurden.