Weckelweiler baut ein topmodernes Gewächshaus

„Wenn alles fertig ist, kann ich das Gewächshaus über das Smartphone oder ein Tablet vom Bett aus steuern, so wollten wir es“, witzelte Bernd Hoffmann, Leiter der Demeter-Gärtnerei in Weckelweiler, bei der offiziellen Übergabe des neuen Gewächshauses Ende Juli. Er hatte zuvor Werkstattleiter Volker Kuhn und den Vorstand der Weckelweiler Gemeinschaften von der Notwendigkeit eines Neubaus überzeugt. Jetzt sei man auf dem neuesten Stand der Technik, was nicht nur das Arbeiten für die Mitarbeiter:innen und Werkstattbeschäftigten der Gärtnerei erleichtere, es mache auch die Ausbildung für Fachwerker:innen im Gemüsebau attraktiver, unterstrich er. Auch sein Vorgänger Rolf Brosi, der als Ehrengast eingeladen war, bekräftigte dies.
„Wir haben viel mehr Platz zum Arbeiten und es ist auch nicht stickig“, freut sich Constance Stolterfoth, die als Werkstattbeschäftigte zum Gärtnerei-Team gehört und bereits die erste Generation Pflanzen im neuen Gewächshaus hegt und pflegt.
Architekt Bodo Braunmiller aus Gerabronn, der die Projektleitung innehatte, zählte in seiner Rede vor dem Team der Gärtnerei und den beteiligten Handwerkergruppen aus der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Zahlen, Daten und Fakten auf: 1.200 Quadratmeter Nutzfläche, Raum für über 2.500 Pflanzen, vier Tore, 96 Lüftungsklappen, 660 Quadratmeter Fassade und eine Firsthöhe von 5,66 Meter. Vor allem das Verlegen von Wasser-, Abwasser-, Energie- und Internetleitungen habe enorme Erdbewegungen, Koordination und Arbeit erfordert. Investiert wurden rund 800.000 Euro.
Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Steffen Koolmann sprach auch im Namen seiner Vorstandskollegin Petra Bittinger von einem Leuchtturmprojekt für die Weckelweiler Gemeinschaften, das weit in die Zukunft hineinreiche und als deutliches Bekenntnis zur Demeter-Gärtnerei in Weckelweiler zu werten sei. Es wurde auf einem stabilen Fundament und langer Tradition gebaut, betonte er. „Rudolf Steiner hat uns darauf hingewiesen, dass die Pflanzenwelt über die ganze Erde hinweg in einem inneren Wesenszusammenhang steht. Wenn wir uns das innerlich bewusstmachen, dann sollte unsere Achtung und Wertschätzung den Pflanzen gegenüber enorm groß sein“, stellte Steffen Koolmann den anthroposophischen Bezug her.
Für die Musik zwischen den Redebeiträgen sorgte Nikolas Kossyk, Mitglied der Weckelweiler Bläsergruppe. Bei hauseigenem Zucchini-Kuchen und weiteren Häppchen aus der Großküche mit Gemüse aus der Weckelweiler Gärtnerei klang die Feier gemütlich aus.